Elysäische Ideen in Fulda


Der Städtische Konzertchor Winfridia Fulda beschreitet mit seinem Frühjahrskonzert am 5.März 2017 in Fulda ein neues musikalisches Terrain.

Neben der Ode an die Freude und der Egmont-Ouvertüre von Ludwig von Beethoven erklingt zum ersten Mal in Fulda ein türkisches Oratorium. Ahmed Adnan Sayguns Yunus Emre von 1943 ist das erste klassische Oratorium eines türkischen Komponisten und erklang z.B. 1958 bei den Vereinten Nationen. In den letzten Jahren sind nur einige wenige Aufführungen des Werkes belegt.Besonderes Augenmerk erfährt dieses Konzert durch seinen bewussten Bezug zur Tagespolitik, denn es kommentiert die Diskussion um Integration und Völkerverständigung. In Zusammenarbeit mit einer Muttersprachlerin erarbeitet der Chor die türkische Aussprache, zahlreiche Vertreter der deutsch-türkischen Gemeinschaften und der Politik haben ihr Kommen zugesagt und u.a. der Präsident des Europäischen Parlaments a.D. Martin Schulz grüßt mit einem Grußwort im Programmheft. Türkische und deutsche Solisten musiziere zusamen mit der Thüringen Philharmonie Gotha und finanzielle Unterstützung für dieses Konzert kommt auch von türkischstämmigen Unternehmen der Region.

In seiner „Ode an die Freude“ verwendet Friedrich Schiller den Begriff des „Elysiums“ bewusst doppeldeutig. Das Universelle der Musik mag dabei der mythischen „Insel der Seligen“ nahekommen; der gesellschaftliche Bezug des Programms sieht sich der Deutung des Elysiums im Sinne Emanuel Kants als „vollkommende menschliche Gemeinschaft“ verpflichtet.

Ein besonderer Höhepunkt bei diesem Konzert ist die Kooperation mit dem Hessischen Rundfunk, welcher dieses Konzert aufzeichnen wird.